In diesem Bericht erkläre ich Dir, wie Du mit Fitswork Deine Mondfoto-Serie stacken und optimieren kannst. Im Hauptteil dieser Reihe habe ich Dir bereits beschrieben, wie Du beim Fotografieren des Mondes vorgehen solltest und welche Vorbereitungen für das Entwickeln Deiner Mondfotos notwendig sind.
Falls Du Fitswork noch nicht auf Deinem Rechner hast, lade es Dir von folgender Seite herunter:
https://www.fitswork.de/software/
Du benötigst sowohl die Fitswork447.zip, als auch die dcrawfw1477.zip. Beide Zip-Dateien entpackst Du (Rechtsklick auf den Dateinamen und „Alle extrahieren…“ wählen) in ein beliebiges, gemeinsames Verzeichnis. Es ist wichtig, dass die beiden Dateien Fitswork4.exe und dcrawfw.dll im selben Verzeichnis stehen!
Jetzt startest Du Fitswork mit einem Doppelklick auf die Fitswork4.exe.
Mit der F5-Taste oder durch Aufruf der Menüpunkte „Datei“ – „Stapel Bearbeitung“ erhältst Du die Möglichkeit, die im TIFF-Format vorliegenden Fotos Deiner Mond-Serie zu importieren.
Nachdem Du das Verzeichnis mit den TIFF-Dateien geöffnet hast, wählst Du unter „Anfangsdatei“ alle zu verarbeitenden TIFFs aus und unter „Zieldatei“ gibst Du den gewünschten Zieldateinamen für die Datei mit dem Ergebnis an oder lässt diesen Eintrag einfach frei. Fitswork wird der Zieldatei in diesem Fall dann automatisch den Namen „Zieldatei.fit“ geben.
Nun klickst Du auf den kleinen schwarzen Pfeil, um zum nächsten (2.) Bearbeitungsschritt zu kommen:
Bei „Funktion auswählen“ klickst Du auf den Pfeil nach unten und dann auf „Zur Zieldatei addieren“:
Sodann wählst Du den Reiter „Planet/Mond“ und tätigst Deine Einstellungen wie abgebildet (i.d.R. musst Du nur das „M“ unter „Anzahl Markierungen“ anwählen, alle anderen Einstellungen entsprechen dem Standard):
Danach klickst Du auf „Start“ und erhältst in etwa folgende Ansicht, in der Du mit der rechten Maustaste in der linken unteren Ecke des Mond-Fensters auf „Zoom“ klickst und dann einen möglichst großen Zoomfaktor (z.B. 100%) wählst. Ggf. musst Du den Mond über die Schiebeleisten am unteren und rechten Mondfenster-Rand erst in den sichtbaren Bereich des Fensters rücken.
Die vergrößerte Darstellung des Mondes ist wichtig, um die Bereiche, die Du nun definieren musst, möglichst exakt zu setzen und um sie später gut korrigieren zu können.
Fitswork fordert Dich auf, mindestens 3 Bereiche anzugeben, die für das exakte Übereinanderlegen der zu stapelnden Bilder herangezogen werden. Markante Kraterformationen sind dazu sehr geeignet. Klick also mit dem Kreuz auf einen Punkt und zieh mit gedrückter linker Maustaste ein Rechteck, um einen Bereich zu markieren. Ich habe in meinem Beispiel 5 Bereiche markiert. Und zwar so, dass ich mir die Position der Rechtecke gut merken kann. Diese werden sich später evtl. verschieben und Du musst sie auf Nachfrage von Fitswork wieder in die richtige Position bringen.
Nachdem Du mindestens drei Bereiche definiert hast, setze das Häkchen im Fenster „Sternenkontrolle“ bei „Keine Kontrolle mehr“ und klicke dann auf „OK, weiter“.
Die Meldung „Soll ich mich wieder melden, wenn es Probleme bei der Positionsbestimmung gibt?“ beantwortest Du mit „Ja“ (bzw. „Yes“).
Die nächste Frage: „Soll streng geprüft werden (Seeingeinflüsse)?“ beantwortest Du ebenfalls mit „Ja“/“Yes“.
Irgendwann kommt der Augenblick, wo Fitswork nachfragt, ob die richtigen Bereiche markiert sind. Da Fitswork die Darstellung des Mondes automatisch wieder verkleinert hat, müssen wir diese zuerst einmal im neuen Mond-Fenster wieder vergrößern (z.B. 100%).
Wenn die Bereichs-Markierungen sich noch dort befinden, wo Du sie gesetzt hast, dann klickst Du auf „Ok, weiter“, ansonsten korrigierst Du die Position der Bereiche (mit Mauszeiger zum betreffenden Bereich navigieren und wenn der Zeiger zu einer Hand mit Finger wird, dann linke Maustaste drücken und Bereich verschieben). Nach den Korrekturen wieder „Ok, weiter“ anklicken. Falls die Korrektur nicht möglich oder das Bild von der Qualität her untragbar ist, kann das Bild durch Klick auf „Bild auslassen“ übersprungen werden.
Sind alle Bilder verarbeitet, erhältst Du eine Nachricht, die Du mit „Ok“ bestätigen kannst.
Das Ergebnis sieht, verglichen mit der ursprünglichen Lightroom-Bearbeitung, erst einmal enttäuschend aus.
Bevor Du das Ergebnis in Lightroom importierst, solltest Du es „stretchen“. Dazu rufst Du das Histogramm auf. Es hat drei Korrekturmöglichkeiten: Den rechten Schieber für den Weißpunkt, den Du niemals nach links, sondern wenn, dann eher nach rechts schieben solltest. Die Linksverschiebung führt dazu, dass Informationen in den hellen Bereichen abgeschnitten werden. Das Ergebnis sind „ausgefressene“ Bildbereiche. Der linke Schieber ist für den Schwarzpunkt. Ihn solltest Du nach rechts, möglichst nahe an den „Berg“ im Histogramm schieben. Mit dem unteren Regler kann der Gamma-Wert eingestellt werden. Hier ein Beispiel, wie ein zu helles Zielbild korrigiert wird:
Wenn Du das Fitswork-Ergebnis (das Summenbild) mit Lightroom bzw. Photoshop weiter bearbeiten möchtest, kannst Du es jetzt mit den Menüpunkten „Datei“ – „Speichern unter …“ oder durch Drücken der Taste „F2“ speichern. Wähle das gewünschte Verzeichnis, einen Dateinamen und das TIFF-Format.
Du hast aber auch die Möglichkeit, das Summenbild in Fitswork weiter zu optimieren. Z.B. per „Bearbeiten“-„Schärfen“-„Iteratives Gauss-schärfen“.
Die optimalen Einstellungen für Dein Bild musst Du austesten. Wenn Dir ein Ergebnis nicht gefällt, kannst Du per „Abbruch“ zum Ausgangsbild (Summenbild) zurückkehren und das iterative Scharfzeichnen erneut aufrufen. Auch der Iterationsvorgang kann unterbrochen werden, sobald entweder das Optimum erreicht ist oder aber es sich abzeichnet, dass das Ergebnis unbrauchbar wird.
Ziehst Du mit der Computermaus ein Rechteck über einen Bildbereich, so wird nur dieser markierte Ausschnitt geschärft.
Mit „OK“ wird das geschärfte Bild übernommen.
Natürlich nimmt das Rauschen durch die Schärfung zu. Dem kannst Du mit „Bearbeiten“-„Glätten“-„Wavelet Rauschfilter“ entgegenwirken. Allerdings sollte dieser Rauschfilter äußerst vorsichtig angewendet werden, um das Bild nicht zu verschlimmbessern.
Mit „Datei“-„Speichern unter…“ wird nun das fertige Fitswork-Bild im TIFF-Format abgespeichert, um es danach in Lightroom zu importieren.
Hier noch einmal der direkte Vergleich zwichen dem unbearbeiteten, dem iterativ geschärften und dem anschließen per Wavelet-Filter bearbeiteten Summenbild:
Damit Du die beschriebenen Arbeitsschritte beim iterativen Schärfen und beim Entrauschen/Schärfen mit Hilfe der Wavelets sofort nachvollziehen kannst, stelle ich Dir das mit Fitswork erstellte Summenbild in gepackter/gezippter Form (knapp 9 MB) zum Herunterladen zur Verfügung. Entpackt liegt es im TIFF-Format vor und hat eine Dateigröße von etwas über 41 MB.
Folgende Berichte zu dieser Serie sind bereits erschienen: