Mehrfach schon in letzter Zeit sehe ich eine ausländische Nummer im Display meines Telefons. Als vorsichtiger Mensch hebe ich bei solch dubiosen Anrufen natürlich nicht ab. Da bekomme ich Ende Juli eine E-Mail: „Herr Wasserrab, seit Tagen versuche ich Sie telefonisch zu erreichen!“. Es ist Padre José aus La Paz in Bolivien.
Nachdem ich vergeblich versucht habe, die Wiedehopfküken noch einmal zu fotografieren (siehe: Der Wiedehopf, der Wiedehopf, der schenkt der Braut ’nen Blumentopf – Grillen bei Wiedehopfs) ist der Wiedehopf für mich quasi gegessen. Zum Glück treffe ich einen ebenso Wiedehopf-frustrierten Fotografen-Kollegen, der mir erzählt, dass er am Tag zuvor in der Reiherkolonie bei „meinen“ Purpurreihern war und die Jungvögel schon fast flügge und damit gut zu fotografieren sind.
In der ersten Maihälfte fahren Josef, Peter und ich zum Kaiserstuhl, um dem Wiedehopf unsere Aufwartung zum machen. Während meine Kumpels am Fuße der Weinberge zuerst einmal versuchen Bienenfresser zu fotografieren, steige ich die Terrassen hinauf. Gerade bin ich dabei, eine Lilie abzulichten, als ich weiter unten eine Bewegung wahrnehme: An eine kleinen Hütte tummelt sich der erste Wiedehopf meines Lebens!
Einer der Gründe, warum ich meinen diesjährigen ersten Höchenschwand-Aufenthalt in den Mai gelegt habe, ist die Balzzeit der Smaragdeidechsen, der kriechenden Edelsteine am Kaiserstuhl.
Zwei Tage vor meiner geplanten Abreise aus Höchenschwand erhielt ich von meinem Odenwälder Fotofreund Gerd die Nachricht, dass nordöstlich von Karlsruhe Purpurreiher brüten. Das wohl größte Brutgebiet des Purpurreihers in Deutschland! Da muss ich natürlich hin.