Obwohl wir erst weit nach Mitternacht von der Schlemmermeile Höchenschwand in unsere Unterkunft zurückgekehrt waren, klingelt bereits um 5:40 Uhr der Wecker. Peter und ich machen uns auf, um dem Blattlosen Widerbart einen Besuch abzustatten.
Der Blattlose Widerbart ist eine äußerst seltene und seltsame heimische Orchidee. Sie kann an einem Standort jahrelang nicht oder manchmal nur unterirdisch blühen. Ihre Blüte hängt quasi verkehrt herum am Stengel. Die Blütenlippe ist nämlich oben. Laubblätter hat sie keine (bzw. nur angedeutet), weil sie chlorophyllfrei ist und sich ausschließlich von ihrem Pilz ernährt. Für Liebhaber heimischer Orchideen ist es das Höchste, diese Pflanze zu finden!
Auf dem Rückweg von dieser Fototour kauft Peter für uns jeweils ein Stück Kuchen. Um 10:00 Uhr sind wir wieder daheim und laden die Mädels auf einen Kaffee und den Kuchen ein. Bei dieser Gelegenheit zeige ich die Fotos, die wir bisher gemacht haben.Wir fahren danach noch rüber zum Loipenhaus und nehmen einen Abschieds-Trunk, denn kurz nach 14:00 Uhr machen sich Susi, Elke und Peter wieder auf den Weg Richtung Heimat.
Ich bin ein wenig traurig. Aber das Leben muss ja weitergehen – also ab zur Schlemmermeile! Vielleicht trägt die Dame vom MiLady-Duo auch deshalb heute ein schwarzes Kleid…
Eine Hüpfburg ist heute aufgestellt und daneben gibt es Schmink-Gelegenheit. Ich überlege, ob ich von diesen Angeboten Gebrauch machen soll, befürchte aber, dass, wenn ich die Hüpfburg konsultiere, die Kinder rechts und links herausgepöllt werden oder gar die ganze Hüpfburg gesprengt wird. Das vorherige Schminken zum Zwecke des unerkannten Entkommens macht auch keinen Sinn, denn ich möchte doch noch die Schlemmermeile Höchenschwand genießen.
Dort hat heute die Trachtenkapelle ihren Auftritt. Sie zieht von Stand zu Stand und spielt jeweils einige Stücke aus ihrem Repertoire.
Im Zelt beim Alpenblick ist wieder Stimmung. Die 2-Mann-Kapelle „Schwenninger Neckarbuam“ hat’s echt drauf. Im vorigen Jahr haben Freunde aus meinem Dorf und ich nachgefragt, ob sie auch Kölsche Lieder spielen können. Konnten sie. Und wie!
Am Trödelstand begrüße ich Gisela, die Chorleiterin und meine anderen Freunde vom Kirchenchor und von meiner Kolpingfamilie Höchenschwand-Häusern.
Danach gehe ich rüber zum Kirner. Dort sitzen Margot und Peter, zu denen ich mich geselle. Margot und Peter sind echt Kölsche, die ihren Lebensabend in Höchenschwand verbringen. Irgendwann kommt Manfred dazu. Wir gehen noch einmal zu Marco und essen die Reste vom Spanferkel. Später beginnt es sich einzuregnen. Das ist aber nicht schlimm, denn die Stände werden langsam abgebaut.
Etwas abseits des Hauptgeschehens, nämlich im Hebelweg, beteiligt sich in diesem Jahr auch die Seppelmetzger-Stube an der Schlemmermeile Höchenschwand. Hier werde ich in der kommenden Woche mit Franziska und Martin einen gemütlichen Abend verbringen.
Ich verabrede mich für den nächsten Tag mit Manfred, der schon 27 Jahre nach Höchenschwand kommt und noch nie am Loipenhaus war.
Wie die Schlemmermeile zu Ende geht, erfährst du in der letzten Folge über die Schlemmermeile Höchenschwand.