Hier stelle ich mein Werkzeug für die Astro-Fotografie vor, das ich als unverzichtbar halte und stets griffbereit mitführe.
Werkzeug für die Astro-Fotografie – damit meine ich nicht optische oder elektrische Bauteile, sondern unverzichtbare mechanische Helfer.
Hast du auch schon einmal verzweifelt versucht, einen fest verschraubten, schmalen Adapter oder Abstandsring zu lösen? Zangen und Hilfen des Fotohandels zum Lösen von Fotofiltern etc. funktionieren nicht. Sie rutschen ständig ab, weil sie zu breit sind und keinen Grip haben. Meine Frau hatte die rettende Idee: Den Dosendeckel-Öffner. Ich habe ihn sofort konfisziert und in meiner Werkzeugkiste verstaut. Im Handel habe ich verstellbare Deckelöffner gesehen, die ebenfalls funktionieren dürften.
Ein unverzichtbares Werkzeug für die Astro-Fotografie ist ein Messschieber. Tiefen, Durchmesser für benötigte Schrauben und Ringe, sowie das Messen von Dicken der Abstands-/Ausgleichsringe müssen immer wieder ermittelt werden.
Ein weiteres wichtiges Werkzeug für die Astro-Fotografie ist ein Feinmechanik-Schraubendreher-Set. Ich habe mir ein 120-teiliges Set gekauft, das auch ausgefallenen Schraubenformaten zu Leibe rücken kann. Z.B. benötigt der Off-Axis-Guider von ZWO zur Höhenjustierung des Prismas einen winzigen Stern mit mittigem Loch. Das benötigte Schraubendreher-Bit finde ich im Set.
Ein Satz Inbus- (Innensechskant-)Schlüssel darf ebenfalls in nicht der Astro-Werkzeugkiste fehlen.
Größere Schlitz- und Kreuzschlitz-Schraubendreher, ein Maulschlüssel, eine Wasserpunpenzange und eine Schere (z.B. zum Schneiden von Klebeband) gehören natürlich auch zu meinem Werkzeug für die Astro-Fotografie.
Wer an seiner Montierung schraubt braucht u.U. solch einen verstellbaren Stirnlochschlüssel-Satz.
Zum Aufbau meiner Montierung (Skywatcher EQ6-R) verwende ich eine Rohrwaage/Pfosten-Wasserwaage. Damit kann ich sowohl das Stativ waagerecht ausrichten, als auch RA- und Dec-Achse in die richtige Home-Position bringen.
Mit dem Kompass wird das Stativ/die Montierung bereits grob Richtung Polarstern ausgerichtet, obwohl es noch hell ist und keine Sterne zu sehen sind. Das spart kostbare Zeit. Sobald der Polarstern sichtbar wird, erfolgen dann Fokussierung und Pol-Feinausrichtung.
Zum Verstellen der Stativbeine bei der waagerechten Ausrichtung, oder wer die Einnordung über den Polsucher durchführt, muss sich gelegentlich in das nasse Gras oder auf schmutzigen oder mit kleinen Steinchen übersäten Boden knien. Da hilft so ein Kniekissen enorm.
Eine Stirnlampe (mit Rotlicht!) ist ein weiteres unverzichtbares Werkzeug für die Astro-Fotografie. Das Rotlicht verhindert, dass die Augen sich wieder an die Dunkelheit anpassen müssen (zerstört nicht die Augen-Adaptation).
Mit einer zusätzlichen Taschenlampe leuchte ich nach beendeter Sternennacht und nachdem ich alle meine Astro-Sachen wieder im Auto verstaut habe, den „Tatort“ ab, um evtl. verlorene/vergessene Teile aufzuspüren. Es passiert auch schon mal, dass beim Auf- oder Abbau eine Unterlegscheibe, ein Schräubchen o.ä. in das Gras fällt. Mit Rotlicht kaum aufspürbar. Da hilft das Weißlicht der Taschenlampe.
Selbstverständlich gehört zum Werkzeug für die Astro-Fotografie auch ein Reinigungsset. Es gibt von Zeiss ein Set mit Reinigungsspray, Mikrofasertuch und kleinem Blase-Pinsel. Ich nutze, falls ich einmal versehentlich mit einem Finger auf ein Filterglas komme, sofort von Zeiss die alkoholfreien Optik-Tücher, die auch für Kunststoff-Brillengläser geeignet sind und keine Beschichtungen zerstören. Gelegentlich zurückbleibende Schlieren entferne ich vorsichtig mit einem Mikrofasertuch. Staub entferne ich (vorher!) ausschließlich durch einen größeren/stärkeren Blaseball mit aufsetzbarem Pinsel.
Behälter zum geordneten Zusammenstellen des benötigten Equipments (Kabel, Heizmanschetten, Werkzeug usw. usw.) sind für mich ebenfalls unverzichtbar, um beim Aufbau vor Ort nicht durch unnötiges Kramen und Suchen wertvolle Zeit zu vergeuden.
Schließlich gehört zu meinem Werkzeug für die Astro-Fotografie eine große Euro-Box mit Deckel aus dem Baumarkt. Die Box stelle ich während der Fotonacht nicht mit dem Boden, sondern mit der langen Stirnseite auf einen Campingtisch, so dass die Öffnung zu mir zeigt. Am oberen Rand der Öffnung habe ich mit Kabelbinder den Deckel befestigt, den ich so bei Bedarf einfach herunterklappen kann. In die Euro-Box stelle ich z.B. mein Notebook und die Power-Station. Die Kabel zur Montierung, zur Kamera und zu den Heizmanschetten führe ich aus den Grifföffnungen der Box heraus. Immer dann, wenn ich während der Sternennacht nicht am Notebook arbeiten muss, schiebe ich es Richtung Euro-Box-Rückwand (eigentlich der Boden der Box) und klappe den Deckel der Box herunter. Damit sind die empfindlichen Teile vor Nässe (Tau) geschützt.
MacGyver kann sich da noch was abschneiden aber mit dem Schweitzer Taschenmesser das fehlt bei dir noch
liebe Grüsse v heinz
Hallo Heinz,
das Schweizer Taschenmesser brauche ich nicht für die Astrofotografie. Ich brauche es nur, damit McGyver sich was abschneiden kann…
Liebe Grüße
Ronald