Schon die als Hinweis auf das kommende Pfarrfest in Gey aufgestellten Stroh-Minions lassen ahnen: Es hat sich etwas getan, das Pfarrfest Gey der St. Antonius-Gemeinde wird ein wenig anders.
Birgit Kaminski, die in diesem Jahr zusammen mit unserem pensionierten Pfarrer, Pastor Georg Neuenhofer die organisatorische Leitung übernommen hat, verbindet auf dem Pfarrfest Gey Altbewährtes mit neuen Akzenten.
Altbewährt ist am Samstagabend die Eröffnung des Pfarrfestes mit einem ökumenischen Gottesdienst. Evi, unsere Küsterin, hat die Kirche wieder mit wunderschönem Blumenschmuck versehen. Gemeinsam mit dem evangelischen Pfarrer Stefan Schmidtlein, zelebriert unser katholischer Pastor Georg Neuenhofer den Gottesdienst. Die Orgel bleibt heute stumm, dafür sorgt unser Musikverein „Rheinklänge Gey“ für die musikalische Begleitung.
Unser Musikverein unterhält uns auch nach dem Gottesdienst noch eine Zeitlang bestens auf dem Festgelände.
An der Kasse vor dem Pfarrheim decke ich mich mit Wertmarken ein, um damit wiederum meinen Bedarf an Nackensteaks, Grillwürsten und Fritten an der Grillbude zu stillen. Stillen muss ich anschließend noch meinen Durst am Bierstand. Dort zapfen heute die Jungs vom SC Alemannia Straß e.V. .
Der Pfarrfest-Sonntag beginnt mit der Messe, die erstmalig vom Mandolinenorchester Hürtgenwald e.V. unter der Leitung von Reinhard Montzka musikalisch gestaltet wird. Ein Hörgenuss.
Während sich meine Frau nach der Messe an der Reibekuchenbude des Kirchenchores mit „Rievkooche“ eindeckt, übe ich leise auf der Orgel für eine weitere Premiere.
Um 13:30 Uhr haben aber zuerst die Eifelzwerge, die Kinder unseres Kindergartens, ihren großen und sehr gut besuchten Auftritt in der Pfarrkirche. Ganz bei der Sache sind die Kleinen, aber auch die Großen.
Eine halbe Stunde später habe ich meinen Auftritt. Birgit Kaminski hatte im Vorfeld angeregt, einmal die Geyer Orgel vorzuführen. Zu Beginn spiele ich die Elegy von Thalben-Ball, danach erkläre ich die Funktionsweise und die Herkunft unserer Orgel, um dann das imposante Werk von Max Reger „Heil dir im Siegerkranz“ (identisch mit der englischen Nationalhymne) zum Besten zu geben. Anschließend dürfen die Zuhörer einmal einen Blick in die Orgel und ihr Pfeifenwerk werfen. Sehr viele Fragen werden gestellt, die ich alle gerne beantworte, weil sie ein großes Interesse an der Orgel zeigen.
Nachdem ich meine Noten und die Orgelschuhe nach Hause gebracht habe, kehrt langsam der Hunger ein. Denn vor einem Konzert (auch vor so einem kleinen wie heute) kann ich nichts essen.
Der Duft des Räucherofens zieht mich unwiderstehlich an. So eine frisch geräucherte Forelle hat schon etwas für sich. Während mich die toten Augen der Forelle anstarren, beobachten meine Augen das bunte Treiben am gegenüberliegenden Blumenstand.
Neben der Forellenräucherei steht die Bude mit den frischen Steinofenbroten, von denen Erika und ich eins erstehen.
Wie in jedem Jahr, gibt es auch diesmal wieder leckere Salate an der Salatbude.
Auch der Wanderverein hat wieder sein Zelt aufgeschlagen, um dort frische Waffeln mit oder ohne heiße Kirschen zu verkaufen bzw. gegen die an der Kasse erhältlichen Wertmarken zu tauschen.
Die Messdiener haben ebenfalls eine eigene Bude unter der Führung von Marlene. Hier können Kinder und Erwachsene Haribo-Konfekt in Massen erstehen. Für die „Zocker“ unter den Besuchern betreut die Jugend einen Dosenwurf-Stand.
Auf dem Kirchenvorplatz haben Marco und Nico einen Parcours aufgebaut, auf dem die Jugend mit einem Kettcar Zeitrekorde brechen kann.
Für die heute nicht fahrenden Erwachsenen gibt es Wein, Federweißer, Federroter von der Ahr und Zwiebelkuchen aus Lendersdorf. Leider ist letzterer in diesem Jahr nicht so gut gelungen.
Wer lieber Obst und Sahne statt Zwiebeln auf dem Kuchen mag, kann sich im Pfarrheim bei Kaffee und Kuchen vergnügen. Leider bin ich in diesem Jahr wegen der Forelle etwas spät dran, und die Kuchenspenden haben bereits fast alle ihre Abnehmer gefunden.
Unermüdlich behalten Birgit Kaminski und unser pensionierter Pfarrer, Pastor Neuenhofer, das Pfarrfest und die Bedürfnisse der Gäste im Blick. Unter den Gästen ist, wie in jedem Jahr, auch unser Bürgermeister Axel Buch, der damit sein Interesse an der kirchlichen Gemeinde zeigt. Nicht gesehen wurde dagegen Herr L. aus V. …
Erika und ich begeben uns an den Bierstand, wo wir viel Spaß haben. Die Straßer St. Donatus-Schützen, die den Bierstand heute „betreuen“, bringen durch ihre Fröhlichkeit immer viel gute Stimmung. Erika trinkt Wein, die Nachbarn banales Pils. Jürgen von den Straßer Schützen kredenzt mir dagegen „Edelpils“, wie er mein Kölsch nennt.
Während wir so vor uns hintrinken, kommt Waltraud von der Losbude: „Es sind noch ein paar Lose unverkauft. Wollt ihr nicht noch welche?“.
Ich kaufe noch einige der Restlose restlos auf. Ist ja für einen guten Zweck. Wie gut der Zweck ist, stellt sich eine knappe Stunde später am Ende der Verlosung heraus: Neben einem Getränkemarkt-Gutschein habe ich den 2. Preis gewonnen: Eine Senseo-Kaffeemaschine für Pads und Kaffeepulver mit Thermoskanne. Darauf noch ein paar Edelpils…
Bis weit nach dem offiziellen Ende des Pfarrfestes versuchen wir gemeinsam mit den Schützen die angebrochenen Fässer zu leeren. Ganz schaffen wir das nicht.
So endet wieder ein sehr schönes und erfolgreiches Pfarrfest in Gey. Viele Helfer haben beim Aufbau, der Vorbereitung und bei der Durchführung mitgewirkt. Viele Helfer werden auch morgen vor Ort sein, um die Spuren des Pfarrfestes wieder zu beseitigen.