Vor einiger Zeit berichtete ich über die Schmetterlingshaft. Damals habe ich die Libellen-Schmetterlingshaft fotografiert. Es gibt aber auch noch eine zweite Art von Schmetterlingshaften in Deutschland: Die Langfühlerige Schmetterlingshaft.
Beide Arten, also sowohl die Libellen-Schmetterlingshaft, als auch die Langfühlerige Schmetterlingshaft, kommen vornehmlich im Südwesten Deutschlands vor. Sie gehören weder zu den Schmetterlingen, noch zu den Libellen. Sie sehen zwar so aus wie Schmetterlinge, verhalten sich aber wie Libellen. Tatsächlich gehören sie, wie z.B. die Florfliegen und die Ameisenjungfern, zu den Netzflüglern (auch „Hafte“ genannt).
Editha, eine befreundete Fotografin, hat eine Population der Langfühlerigen Schmetterlingshaft am Kaiserstuhl entdeckt und mich sofort informiert. Weil ich gerade in Höchenschwand bin, fahre ich zur beschriebenen Stelle.
Ich muss eine kurze Steigung bewältigen. Auf dem Weg sehe ich einige Widderchen, die bei der Bullenhitze jede Menge Nektar saufen.
Eine Wolfsspinne kreuzt meinen Weg, und im Gras versteckt sich ein fetter Nachtfalter.
Oben angekommen, begrüßt mich zuerst einmal ein Neuntöter. Für den habe ich natürlich das falsche Objektiv dabei. Trotzdem gelingen ein paar passable Fotos. Neuntöter gehören zu der Vogelfamilie der Würger. Faszinierende Vögel, die sich, so wie ich beim Grillen, Filet-Spießchen zubereiten.
Der Gourmettempel des Neuntöters ist allerdings nicht ein Kühlschrank mit marinierten Leckereien, sondern ein von ihm bevorzugtes Dornengestrüpp. Denn der Neuntöter spießt seine Beute (große Insekten, kleine Vögel und Säugetiere) auf Dornen auf, wo er sie sozusagen ein wenig garen lässt. Ich habe mir vorgenommen, diese Vogelart später einmal genauer fotografisch unter die Lupe zu nehmen.
Die Langfühlerigen Schmetterlingshaften sind dank Edithas Beschreibung schnell gefunden. Da die Insekten sich immer mit den Flügeln in die Sonne drehen, lauere ich mit der Sonne im Rücken und beobachte den Flug und die Revierkämpfe dieser Tiere. Bis ich sehe, dass sich ein Exemplar niederlässt. Schnell muss man nahe genug dran sein, bevor die Flügel zusammengeklappt werden.
Glücklich, nun beide Arten der Schmetterlingshaften „zu besitzen“, mache ich mich auf den Weg zurück nach Höchenschwand.
Wenn Du solche besonderen Objekte gefunden hast, Solltest Du Dir den Fundort notieren. Eine komfortable Möglichkeit beschreibe ich hier: Fundorte notieren – App statt Notizbuch
Umtriebig
wie du bist !
Wieder einmal der Beweis von Einzigartigkeit im Bericht, Foto und Anekdoten. Ob „religiös“ oder „natürlich“ eben
Ronald Wasserrab
wer sonst !
Lieber Norbert,
vielen Dank für Deinen Kommentar!
Liebe Grüße
Ronald
Hallo Ronald
Es sind wundervolle und interessant Aufnahmen und Texte die Du in diesem Bericht hier zeigst
LG Helmut